Land Rover Santana
die Geschichte des spanischen Lizenzbaus
Die Geschichte der spanischen Santana Geländewagen begann 1955 in Südspanien mit der Errichtung des Werkes Metalúrgica de Santa Ana. Ab 1956 wurden die ersten Santana Land Rover der Serie I in Lizenz nachgebaut. Die Landy's wurden ohne Teile aus dem britischen Stammwerk gefertigt und glichen den englischen Modellen zu fast 99%. Schnell waren die kleinen Geländewagen in der Landwirtschaft und in den bergigen Regionen Spaniens für die Oliven Plantage beliebt.
Land Rover Santana stieß mit seiner Idee zur Herstellung kleiner in Lizenz gebauter Geländewagen in eine Marktlücke. In der Franko Ära wurde in den 50 er Jahren eine Autarkpolitik verfolgt, was zur Folge hatte, das auf importierte Waren enorme Zölle erhoben wurden. Ziel dieser politischen Strategie war es alle Waren in Eigenregie zu produzieren.
Daher stellte die Lizenzfertigung von PKW eine gute Variante dar den spanischen PKW Markt zu beleben, im Übrigen wurde dies auch von diversen anderen Automarken verfolgt, wie z.B. Renault (in Spanien FASA), Citroën und FIAT (in Spanien SEAT). Die Entwicklung eigenständiger Fahrzeugmarken wäre zum damaligen Zeitpunkt mit enormen Kosten verbunden gewesen. In diesen Jahren wurden alle Teile, auch die Motoren, im spanischen Santana Werk gefertigt. Erst Ende der 50er Anfang der 60er Jahre wurde der franquistische Autarkismus durch wirtschaftlichen Liberalismus abgelöst, was nicht ausschließen lässt dass in späteren Land Rover Santana Modellen auch Teile verbaut wurden, die außerhalb Spaniens gefertigt wurden
1958 wurden parallel zum Modellwechsel bei Land Rover Santana die ersten Series-II-Modelle gefertigt. 88er- und 109er-Hardtops mit den 2-Liter Motoren. 1962 wurden erste Fahrzeuge in nordafrikanische und lateinamerikanische Staaten exportiert. Der Land Rover 1300 war ein Forward Control mit anderen Karosserieteilen.
1972 wanderten die Scheinwerfer aufgrund veränderter Gesetzgebung nach außen in die vorderen Kotflügel. 1976 wird der 3,5 Liter 6-Zylinder Motor vorgestellt. Der Ersteinsatz des Benziners erfolgte in der einzigen zivilen Variante des 101 - Forward Control. Im Jahr darauf folgten die Standardmodelle mit Benzin- und Dieselausführung, die Leistungsdaten waren für die mittleren 1970er Jahre beeindruckend: 104 PS/245 Nm für den Benziner und 95 PS/211 Nm für den Diesel. Des Weiteren erfolgt eine Innovation, die erst Jahre später bei Land Rover GB eingeführt wurde: Der Kühlergrill rückte wegen der 6-Zylinder Motoren nach vorne und die einteilige Windschutzscheibe hielt Einzug.
1981 wurde der Santana 2000 als massiv überarbeiteter 101-Forward Control vorgestellt, der eine Nutzlast von 2 Tonnen aufwies.
1982 folgte der Cazorla - optisch fast ein Defender, mit 6-Zylinder, Overdrive, Servolenkung und drei Wischern auf der vergrößerten einteiligen Frontscheibe. Durch den Entfall der Lüftungsklappen unter der Frontscheibe konnte das Armaturenbrett komplett neu gestaltet werden.
1983 wurde die Zusammenarbeit mit Land Rover GB beendet und mit der Serie 2500 wesentliche Änderungen an den existierenden Modellen durchgeführt. Mit dem Super T wurde unter anderem die erste turbogeladene Variante des 2,25-Liter-Dieselmotors, mit einer Leistung von 75 PS und einem Drehmoment von 180 Nm, eingeführt - drei Jahre vor dem britischen Turbodiesel. Der Wechsel zu den wesentlich weicher ansprechenden Parabelfedern legte die Basis für eine zeitgemäße Weiterentwicklung des robusten Blattfederfahrwerks.
1986 begann dann die Produktion der Suzuki-Modelle Jimny und Samurai, da auch andere Hersteller von Geländewagen sich in Spanien positionierten. Wegfall bzw. Senkung der spanischen Importzölle erleichterten dies auch Mitsubishi und Toyota. 1991 stieg Suzuki bei Santana als Mehrheitseigner ein, die Firma heißt seitdem Santana Motors. 1994 endete die Produktion des Santana 2500.
1995 ging die Aktienmehrheit nach Spanien zurück. Die Regionalregierung von Andalusien ermöglichte der Firma eine Existenz die über die verlängerte Werkbank hinausging. 1998 wurde im Vorstand grünes Licht für ein Nachfolgemodell des Santana 2500 gegeben. Dem vorausgegangen waren wiederholte Anfragen von Militär und Großkunden, die eine Weiterführung der Produktion des 2500 verlangten. Die Vorgaben waren ein wirtschaftliches Mehrzweckfahrzeug zu entwickeln, das auf den bewährten Komponenten der Vergangenheit aufbaute, aber an aktuelle Kundenwünsche angepasst war.
1999 wurde dann das Konzept des PS-10 mit einem 2.800 -Motor von Iveco und erheblichen Änderungen an der Mechanik und Karosserie vorgestellt, 2002 begann die Produktion des PS-10. Seit Oktober 2004 wird auch eine Pick-Up Version mit langem Radstand angeboten.
Ende 2008 beginnt die Produktion des Offroaders Iveco Massif auf Basis des Santana PS-10 mit dem 176 PS starken Dieseltriebwerk des Iveco Daily.
Im Februar 2011 wurde dann letztendlich das Werk in Linares geschlossen. Ca. 1.300 Arbeitnehmer verloren Ihren Arbeitsplatz.
Ein Stück spanischer Automobilgeschichte ging Ihrem Ende zu.
Quelle: comprendes-grancanaria.de - Das Spanienmagazin
Land Rover Santana stieß mit seiner Idee zur Herstellung kleiner in Lizenz gebauter Geländewagen in eine Marktlücke. In der Franko Ära wurde in den 50 er Jahren eine Autarkpolitik verfolgt, was zur Folge hatte, das auf importierte Waren enorme Zölle erhoben wurden. Ziel dieser politischen Strategie war es alle Waren in Eigenregie zu produzieren.
Daher stellte die Lizenzfertigung von PKW eine gute Variante dar den spanischen PKW Markt zu beleben, im Übrigen wurde dies auch von diversen anderen Automarken verfolgt, wie z.B. Renault (in Spanien FASA), Citroën und FIAT (in Spanien SEAT). Die Entwicklung eigenständiger Fahrzeugmarken wäre zum damaligen Zeitpunkt mit enormen Kosten verbunden gewesen. In diesen Jahren wurden alle Teile, auch die Motoren, im spanischen Santana Werk gefertigt. Erst Ende der 50er Anfang der 60er Jahre wurde der franquistische Autarkismus durch wirtschaftlichen Liberalismus abgelöst, was nicht ausschließen lässt dass in späteren Land Rover Santana Modellen auch Teile verbaut wurden, die außerhalb Spaniens gefertigt wurden
1958 wurden parallel zum Modellwechsel bei Land Rover Santana die ersten Series-II-Modelle gefertigt. 88er- und 109er-Hardtops mit den 2-Liter Motoren. 1962 wurden erste Fahrzeuge in nordafrikanische und lateinamerikanische Staaten exportiert. Der Land Rover 1300 war ein Forward Control mit anderen Karosserieteilen.
1972 wanderten die Scheinwerfer aufgrund veränderter Gesetzgebung nach außen in die vorderen Kotflügel. 1976 wird der 3,5 Liter 6-Zylinder Motor vorgestellt. Der Ersteinsatz des Benziners erfolgte in der einzigen zivilen Variante des 101 - Forward Control. Im Jahr darauf folgten die Standardmodelle mit Benzin- und Dieselausführung, die Leistungsdaten waren für die mittleren 1970er Jahre beeindruckend: 104 PS/245 Nm für den Benziner und 95 PS/211 Nm für den Diesel. Des Weiteren erfolgt eine Innovation, die erst Jahre später bei Land Rover GB eingeführt wurde: Der Kühlergrill rückte wegen der 6-Zylinder Motoren nach vorne und die einteilige Windschutzscheibe hielt Einzug.
1981 wurde der Santana 2000 als massiv überarbeiteter 101-Forward Control vorgestellt, der eine Nutzlast von 2 Tonnen aufwies.
1982 folgte der Cazorla - optisch fast ein Defender, mit 6-Zylinder, Overdrive, Servolenkung und drei Wischern auf der vergrößerten einteiligen Frontscheibe. Durch den Entfall der Lüftungsklappen unter der Frontscheibe konnte das Armaturenbrett komplett neu gestaltet werden.
1983 wurde die Zusammenarbeit mit Land Rover GB beendet und mit der Serie 2500 wesentliche Änderungen an den existierenden Modellen durchgeführt. Mit dem Super T wurde unter anderem die erste turbogeladene Variante des 2,25-Liter-Dieselmotors, mit einer Leistung von 75 PS und einem Drehmoment von 180 Nm, eingeführt - drei Jahre vor dem britischen Turbodiesel. Der Wechsel zu den wesentlich weicher ansprechenden Parabelfedern legte die Basis für eine zeitgemäße Weiterentwicklung des robusten Blattfederfahrwerks.
1986 begann dann die Produktion der Suzuki-Modelle Jimny und Samurai, da auch andere Hersteller von Geländewagen sich in Spanien positionierten. Wegfall bzw. Senkung der spanischen Importzölle erleichterten dies auch Mitsubishi und Toyota. 1991 stieg Suzuki bei Santana als Mehrheitseigner ein, die Firma heißt seitdem Santana Motors. 1994 endete die Produktion des Santana 2500.
1995 ging die Aktienmehrheit nach Spanien zurück. Die Regionalregierung von Andalusien ermöglichte der Firma eine Existenz die über die verlängerte Werkbank hinausging. 1998 wurde im Vorstand grünes Licht für ein Nachfolgemodell des Santana 2500 gegeben. Dem vorausgegangen waren wiederholte Anfragen von Militär und Großkunden, die eine Weiterführung der Produktion des 2500 verlangten. Die Vorgaben waren ein wirtschaftliches Mehrzweckfahrzeug zu entwickeln, das auf den bewährten Komponenten der Vergangenheit aufbaute, aber an aktuelle Kundenwünsche angepasst war.
1999 wurde dann das Konzept des PS-10 mit einem 2.800 -Motor von Iveco und erheblichen Änderungen an der Mechanik und Karosserie vorgestellt, 2002 begann die Produktion des PS-10. Seit Oktober 2004 wird auch eine Pick-Up Version mit langem Radstand angeboten.
Ende 2008 beginnt die Produktion des Offroaders Iveco Massif auf Basis des Santana PS-10 mit dem 176 PS starken Dieseltriebwerk des Iveco Daily.
Im Februar 2011 wurde dann letztendlich das Werk in Linares geschlossen. Ca. 1.300 Arbeitnehmer verloren Ihren Arbeitsplatz.
Ein Stück spanischer Automobilgeschichte ging Ihrem Ende zu.
Quelle: comprendes-grancanaria.de - Das Spanienmagazin